Differenzsensorsystem
Bei einem Differenzsensorsystem wird die gleiche Spulenanordnung wie beim Fremdvergleichsverfahren verwendet, nur sind die Spulen so angeordnet, dass eine Stelle des Prüfstücks mit einer in nur geringer Entfernung liegenden anderen Stelle des gleichen Prüfstücks verglichen wird.
Das Prüfstück wird bei dieser Anordnung mit sich selbst verglichen. Da man davon ausgehen kann, dass sich die Legierung und das Gefüge auf den geringen Abstand der beiden Empfangsspulen nicht oder nur ganz unwesentlich ändern, werden auf diese Weise nur noch die plötzlich auftretenden Fehler oder andere Werkstoff Inhomogenitäten zur Anzeige gebracht werden.
Mit diesem Verfahren werden somit vorwiegend örtlich begrenzte Materialfehler aufgefunden (z.B. Risse), während Änderungen der Werkstückeigenschaften, die kontinuierlich über die gesamte Länge erfolgen, weitgehend kompensiert werden.
Der Nachteil dieser Anordnung besteht aus einer Richtungsabhängigkeit des Sensors. Während längliche Fehlstellen, (Risse) die quer zu den beiden Empfangsspulen verlaufen gut gefunden werden (da immer nur eine der beiden Empfangsspulen beeinflußt wird), werden diese Fehlstellen sobald sie längs verlaufen nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt erkannt (die länglichen Fehlstellen deckt jetzt beide Empfangsspulen gleichzeitig ab). Abhilfe kann hier eine Mehrfachanordnung von Empfangsspulen schaffen (sogenannte Multi-Differenz Anordnungen). Diese besitzt aber trotzdem noch Vorzugsrichtungen, d.h. Fehlstellen in bestimmten Orientierungen werden trotzdem nur eingeschränkt erkannt.